Als Beispiel nehmen wir einen Lärchenstamm mit einer Länge von 5,0 Metern und einem Zopfdurchmesser von 35 cm. Wir planen, daraus Kanthölzer mit den Abmessungen von 80*100 mm zu schneiden. Hierfür nutzen wir einen Vorschnitt mit einem Gatter mit einem Einhang von 2*100 mm und einen Nachschnitt mit einer Kreissäge mit einem Einhang von 2*80 mm. Das Ergebnis sind 6 Kanthölzer pro Stamm.

Es handelt sich hierbei um einen gängigen Einschnitt, da oft davon ausgegangen wird, dass dieser die höchste Ausbeute und somit das beste Ergebnis bringt.

Die Gesamtausbeute beträgt 70,3 % Schnittholz und das Ergebnis beträgt in diesem Beispiel 20,68 € je Fm.

Jetzt drehen wir den Einschnitt einfach um und scheiden 3*80 mm am Gatter und 2*100 / 3*100 an der Kreissäge.

Die Ausbeute fällt ein wenig auf 69,4 % Schnittholz aber das Ergebnis steigt auf 34,08 €/Fm.

Es scheint etwas nicht zu stimmen, denn obwohl die Ausbeute geringer ist, ergibt sich ein fast 14 Euro höheres Ergebnis pro Festmeter. Könnte es sein, dass der Computer falsch rechnet?

Sehen wir uns das Schnittbild an. Es sind 7 Kanthölzer 49,4% während es beim ersten Schnittbild 6 Kanthölzer mit 42,3 % waren. Der zweite Einschnitt führt dazu, das mehr Kanthölzer entstehen, aber weniger Bretter, was zur niedrigeren Ausbeute führt. Das die Kanthölzer den doppelten Verkaufspreis als die Bretter haben ist auch klar.

Es stellt sich heraus, dass die Ausbeute in Prozent allein nicht ausreichend ist, um den höchsten Ertrag zu ermitteln. Dies liegt daran, dass der Preis des Schnittholzes nicht in die Berechnung einbezogen wird. Es ist daher notwendig, andere Faktoren wie den Preis des Schnittholzes und die Gesamtkosten des Schneidprozesses zu berücksichtigen, um den optimalen Einschnitt zu ermitteln.